Psychotherapie ist ein wissenschaftlich fundiertes Heilverfahren. Sie geht davon aus, dass Körper, Seele und Geist eine Einheit bilden und Krankheiten, Symptome oder Leidenszustände entweder Ursache oder Ausdruck von seelischem Ungleichgewicht sind. Psychotherapie ist in Österreich im Psychotherapiegesetz rechtlich verankert und geregelt.
Die Integrative Therapie begreift den Menschen grundsätzlich als „Leib-Subjekt“ in einem zeitlichen und sozialen Kontext. Dabei führt sie im so genannten „Tree of Science“ wesentliche Erkenntnisse aus der aktiven Psychoanalyse nach Sandor Ferenczi und seinem Schüler Vladimir Iljine, der Gestalttherapie nach Friedrich Salomon Perls, dem Psychodrama nach Jacob Levy Moreno sowie der Verhaltenstherapie systematisch zusammen und versteht sich als entwicklungsoffen (Vgl. dazu Leitner, Anton 2010: Handbuch der Integrativen Therapie. Springer, Wien).

Mir persönlich gefällt an der Integrativen Therapie einerseits die ganzheitliche Perspektive auf den Menschen. Das bedeutet, dass der Mensch nicht nur in seiner/ihrer individuellen Biografie wahrgenommen wird, sondern ebenso die jeweiligen sozialen, ökologischen und gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen mitberücksichtigt werden.

Demnach sind scheinbar individuelle Symptome und Störungsbilder der/des Einzelnen immer eingebettet in den jeweiligen Kontext zu verstehen. Zum Anderen schätze ich an der Integrativen Therapie eine positive, humanistische Grundhaltung, welche mir in der Arbeit mit PatientInnen ermöglicht, nicht nur auf Defizite und Störungsbilder von PatientInnen zu fokussieren, sondern den Blick auch auf vorhandene Ressourcen bzw. deren Aktivierung zu legen.

Dafür bietet mir die Integrative Therapie eine Fülle von Möglichkeiten. Über das psychotherapeutische Gespräch hinaus können kreative Techniken (Malen, Musik, Bewegung, Formen, Visualisieren durch Aufstellen etc.) in Entwicklungsprozessen zum Einsatz kommen – sofern die Patientin/der Patient dies möchte.

Mein Selbstverständnis als Psychotherapeutin lässt sich mit der Rolle einer Begleiterin vergleichen. Ich begleite PatientInnen sozusagen ein Stück ihres Lebensweges, häufig in Krisenzeiten, und lege dabei besonderen Wert auf ein achtsames und verantwortungsvolles Miteinander.

Wenn Sie überlegen, ob Sie eine Psychotherapie beginnen sollen oder nicht, können folgende Gründe eine Entscheidungshilfe für Sie sein:

  • Ich fühle mich krank oder habe Schmerzen, obwohl mich der Arzt/die Ärztin für organisch gesund erklärt hat oder medizinische Befunde keine ausreichende Erklärung dafür bieten.
  • Seit längerer Zeit muss ich auf Aufputsch-, Beruhigungs- oder Schlafmittel (Psychopharmaka) oder Alkohol zurückgreifen, um meinen Alltag bewältigen zu können.
  • Ohne ersichtlichen Grund bekomme ich rasendes Herzklopfen und Angst, dass ich sterben muss.
  • Ich habe Ängste, die mich belasten oder einschränken: z. B. vor dem Kontakt mit meinen Mitmenschen, vor Autoritäten, vor Krankheiten, vor großen Plätzen, vor engen Räumen, vor Prüfungen oder eine allgemeine Angst, die fast immer da ist.
  • Es plagen mich oft Gedanken, über die ich mit niemandem zu sprechen wage (Scham- und Schuldgefühle, Hassgefühle, Unzulänglichkeitsgefühle, das Gefühl, verfolgt oder fremdbestimmt zu werden, …).
  • Ich fühle mich antriebslos und lustlos, erschöpft oder ständig überfordert.
  • Ich bin oft niedergeschlagen und kann mich nicht (mehr) über schöne Dinge freuen.
  • Ich bin traurig und vereinsamt.
  • Ich befinde mich in einer belastenden Umbruchsituation bzw. Krise (z. B. schwere Krankheit, Tod, Arbeitslosigkeit, Scheidung, Trennung, Unfälle, …).
  • Ein naher Angehöriger/eine nahe Angehörige von mir ist schwer erkrankt.
  • Ich fühle mich in meinem Körper nicht wohl.
  • Ich versuche seit einiger Zeit, mit viel Essen oder wenig Essen/Hungern meine Zufriedenheit (wieder)herzustellen.
  • Ich denke manchmal an Selbstmord.
  • Ich lebe in einer Beziehung, die mich sehr belastet.
  • Ich fühle mich durch meine Kinder dauerhaft überfordert.
  • Ich habe wiederkehrend große Probleme im Kontakt mit anderen Menschen (z. B. am Arbeitsplatz).
  • Ich bin süchtig – nach Alkohol, Drogen, Essen, Hunger, Liebe, Spielen.
  • Ich fühle mich innerlich gezwungen, ständig dasselbe zu denken oder zu tun (z. B. zwanghaftes Waschen, Zusperren, Grübeln, …), obwohl dies mein Leben sehr einengt.
  • Ich sollte meine Fähigkeiten besser ausschöpfen und weiß nicht wie.
  • Ich komme mit meiner Sexualität nicht zurecht.
  • Ich habe Angst vor Entscheidungen, und das quält mich.
  • Mein Kind zeigt Verhaltensauffälligkeiten oder hat psycho-somatische Probleme.
  • Mein Kind reagiert oft aggressiv oder ist traurig und zieht sich zurück. Es hat Schwierigkeiten, mit Gleichaltrigen in Kontakt zu kommen. Ebenso können Schulangst, Lern- und Konzentrationsschwierigkeiten Ausdruck psychischer Probleme sein.

Weitere Informationen erhalten Sie in der Broschüre des Gesundheitsministeriums Psychotherapie – Wenn die Seele Hilfe braucht
oder auf der Homepage des Berufsverbandes ÖBVP .

Eine Psychotherapie beginnt mit einem unverbindlichen Erstgespräch, in dem Sie mich und meine Praxis ein Stück weit kennen lernen und mir Ihr Anliegen schildern können. Damit eine Psychotherapie gelingt, ist es wichtig, dass die Patientin/der Patient und die Therapeutin eine Vertrauensbasis herstellen können.

Das Erstgespräch dauert 50 Minuten und ist kostenpflichtig. Wenn Sie für einen Erstgesprächstermin Kontakt mit mir aufnehmen wollen, rufen Sie mich an oder schreiben Sie mir eine E-Mail.

Nach dem Erstgespräch entscheiden Sie, ob Sie sich eine Zusammenarbeit vorstellen können. In diesem Fall vereinbaren wir weitere drei so genannte probatorische Sitzungen, welche Ihnen dazu dienen sollen, einen genaueren Eindruck von mir und meiner Arbeitsweise zu erlangen. Danach treffen Sie nochmals die Entscheidung, ob Sie mit der Psychotherapie bei mir fortfahren möchten oder etwas anderes probieren möchten.

Im Rahmen einer psychotherapeutischen Behandlung kann es manchmal nötig sein, auch zu anderen Fachleuten (z. B. FachärztInnen für Psychiatrie) zu überweisen. In diesem Fall kann ich Ihnen bei Bedarf spezialisierte KollegInnen in der Region nennen.

Für die Dauer einer gelingenden Psychotherapie gibt es keine strikten Vorgaben. Es handelt sich um einen sehr individuellen Prozess, der sich nach Ihren persönlichen Bedürfnissen richtet. Wöchentliche Intervalle zwischen den psychotherapeutischen Sitzungen sind üblich, allerdings können diese Intervalle, je nach Ihren zeitlichen und finanziellen Möglichkeiten, auch variieren. In Phasen der Stabilisierung kann es sinnvoll sein, etwas größere Abstände zwischen den Gesprächen zu vereinbaren. In Krisenzeiten kann es wiederum sinnvoll sein, die Frequenz zu erhöhen. Sowohl die Dauer der Psychotherapie als auch die Frequenz der psychotherapeutischen Sitzungen werden zwischen Psychotherapeutin und PatientIn vereinbart.
Die gesetzlich verankerte Verschwiegenheitspflicht ist bei Psychotherapie eine zentrale Grundlage für den geschützten Rahmen, der vertrauensvolle Gespräche erst ermöglicht und dem Schutz der PatientInnen dient.
Es ist mir ein Anliegen, für jede Patientin und jeden Patienten zeitlich passende Termine anzubieten. Daher ersuche ich um Verständnis, dass sehr kurzfristig abgesagte Termine (innerhalb von 24 Stunden vor dem vereinbarten Termin) in Rechnung gestellt werden müssen.
Psychotherapie kann – wie etwa medizinische Behandlungen auch – Nebenwirkungen und unerwünschte Wirkungen hervorrufen, welche bestenfalls im therapeutischen Prozess thematisiert werden. Eine nützliche PatientInnen-Information finden Sie hier.